Swetlana Alexijewitsch

belarussische Schriftstellerin; Nobelpreis für Literatur 2015; Veröffentl. u. a.: "Der Krieg hat kein weibliches Gesicht"; "Die letzten Zeugen" (Kindheitserinnerungen), "Zinkjungen. Afghanistan und die Folgen", "Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft", "Secondhand-Zeit"; auch Drehbücher, Theaterstücke sowie Fernseh- und Rundfunkarbeiten; Aktivistin der belarussischen Oppositionsbewegung

* 31. Mai 1948 Stanislaw (heute Iwano-Frankowsk/Ukraine)

Herkunft

Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch wurde am 31. Mai 1948 in dem ukrainischen Dorf Iwano-Frankowsk (damals Stanislaw, Sowjetunion) geboren. Ihre Mutter war Ukrainerin, ihr Vater Weißrusse, überzeugter Kommunist und zu der Zeit noch Soldat in der Roten Armee. Nach dem Ende seiner Armeezeit siedelte die Familie in ein weißrussisches Dorf im Länderdreieck der damaligen sowjetischen Republiken Weißrussland-Russland-Ukraine um, wo der Vater als Schuldirektor und die Mutter als Lehrerin arbeiteten. Elf Angehörige A.s kamen durch Krieg und Lager ums Leben. Nach der Reaktorkatastrophe von 1986 in Tschernobyl starb ihre Schwester an der radioaktiven Strahlung, ihre Mutter erblindete.

Ausbildung

A. studierte wie ihr Vater Journalistik an der Weißrussischen Staatsuniversität von Minsk.

Wirken

Nach ihrem Abschluss 1972 arbeitete sie zunächst als Lehrerin, später als Redakteurin für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften in Minsk und war 1976 Korrespondentin beim Literaturmagazin "Neman", dem russischsprachigen ...